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Training mit Herz

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22
September
2021

In der Schweiz sind jährlich ca. 30'000 Menschen von einem akuten Herzinfarktbetroffen, was den Herzinfarkt zu der Todesursache Nummer eins in der Schweiz macht. Die Wahrscheinlichkeit, dass einer der Leserinnen und Leser dieses Beitrags bereits selbst einen Herzinfarkt erlebt haben, ist gross. Doch nicht nur Herzinfarkte, sondern auch andere Herzerkrankungen können das Training beeinträchtigen. In diesem Beitrag wird dir der Trainingsumgang mit einer Herzerkrankung erklärt.

Ursachenkoronarer Herzerkrankungen

Bild 1: Entstehung Herzinfarkt

Die Ursachen von koronaren Herzerkrankungen (Erkrankung der Herzkranzgefässe, welche die Durchblutung des Herzens sichern) können sehr unterschiedlich sein, sie können angeboren sein oder erworben. Um eine koronare Herzerkrankung zu erwerben gibt es mehrere Risikofaktoren, welche das Risiko erhöhen können. Dazu zählen: Rauchen, Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte, Diabetes, Übergewicht, Bewegungsmangel, Alter oder Stress. Häufig kommen die Risikofaktoren kombiniert vor, jedoch kann auch schon einer dieser Faktoren z. B. Stress ausreichen, um eine Herzerkrankung auszulösen. Wie bereits erwähnt ist die häufigste Erkrankung der Herzinfarkt. Dieser kann entstehen, wenn sich ein Blutgefäss der Koronararterien (Herzkranzgefässe) teilverschliesst oder ganz verschliesst. Dadurch wird dann ein Teil des Herzmuskels nicht mehr gut oder gar nicht mehr durchblutet, was zu den typisch bekannten Symptomen wie Schmerzen im Brustbereich, Atemnot oder ein beklemmendes Gefühl in der Brust führen kann. Diese Beschwerden treten üblicherweise zuerst bei Belastungen auf, können aber auch bereits in Ruheauftreten, in beiden Fällen sollte ein Kardiologe aufgesucht werden, um die Ursache zu ergründen.

Training mit Herz

Oft wird nach einem Herzinfarkt eine mehr monatige Rehabilitationen, entweder ambulant oder stationär in einer Rehabilitationseinrichtung, durchgeführt. In dieser Zeit kann man zusammen mit Gleichbetroffenen den Umgang mit dem Training und der Erkrankung erlernen. Oft werden in dieser Zeit auch Vorträge von Ärzten angeboten, damit einem die Auswirkungen und Ursachen der Erkrankung genauer erläutert werden. Denn das Training mit einer Herzerkrankung benötigt mehr Kontrolle und Überwachung des eigenen Körpers. Ein gutes Hilfsmittel dafür ist die BORG-Skala. Mit Hilfe dieser Skala kannst du die Anstrengung des Trainings für dich Einschätzen. Ursprünglich wird die Skala von 6-20 eingeteilt, dies ist aber für viele schwierig einzuschätzen, darum ist es am einfachsten dies auf einer Skala von 0-10 zu tun. Diese Skala wird als modifizierte BORG-Skala bezeichnet.

Bild2: modifizierte BORG Skala

Je nachdem, wie weit du in deiner Rehabilitation nach der Herzerkrankung bist, werden verschiedene Anstrengungsgrade angestrebt. Zu Beginn reicht bereits eine leichte Anstrengung (BORG 2-3/10) aus, die Belastung kann im Verlauf und nach Rücksprache mit dem Arzt erhöht werden. Zusätzlich ist der Puls ein ideales Hilfsmittel deine Anstrengung einzuschätzen. Meist wird beim Kardiologen ein Belastungstest durchgeführt, bei welchem dein idealer Belastungspuls ermittelt wird. Anhand dieses Wertes kannst du dich, während dem Training immer wieder kontrollieren, dies kannst du entweder mit einer Pulsuhr tun oder manuell deinen Puls messen.

Das wichtigste Training mit einer Herzerkrankung ist das Ausdauertraining, welches mindestens 2x pro Woche durchgeführt werden sollte. Zu Beginn reicht da ein einfacher Spaziergang, im Verlauf kann das Training mit Joggen, Schwimmen, Nordic Walking oder Velofahren ergänzt werden. Ziel ist es während des Ausdauertrainings sich in einer moderaten Intensität zu bewegen, das heisst, die Atmung ist beschleunigt, jedoch kann man dazu noch sprechen (BORG 4-5/10). Zusätzlich zu dem Ausdauertraining sollte auch ein moderates Krafttraining (mindestens 2x/Woche) durchgeführt werden, damit der Herzmuskel zusätzlich gestärkt wird. Mit Hilfe dieser beider Trainingsformen ist es möglich eigene Risikofaktoren wie Bluthochdruck oder hohe Cholesterinwerte in den Griff zu bekommen, so dass weniger Medikamente benötigt werden. Zusätzlich wird das Risiko auf einen erneuten Herzinfarkt mit Hilfe von Sport gesenkt. Sollten, während dem Sport Symptome wie Atemnot, Schmerzen in der Brust, Herzrasen oder Schwindelauftreten, sollte die sportliche Aktivität unterbrochen werden. Das Ziel des Trainings ist es, einerseits das Herz-Kreislauf-System sowie die Muskelkraft aufzubauen. Jedoch ist mit dem Training auch ein grosser psychischer Faktor beinhaltet. Zum einen fördert die Bewegung die geistige Gesundheit und zweitens, was noch fast wichtiger ist, es hilft die Bewegungsangst nach einem solchen Ereignis zu überwinden. Darum ist es auch sinnvoll das Training mit ausgebildeten Fachkräften zu starten, um die Sicherheit und das Vertrauen in sein Herzwiederzuerlangen. Zusätzlich lernt man sich und seinen Körper besser kennen und einschätzen.

Fazit

Eine Herzerkrankung wie ein Herzinfarkt ist immer ein einschneidendes Ereignis im Leben. Personen mit mehreren Risikofaktoren sind um einiges öfter betroffen als Personen mit keinen Risikofaktoren. Doch wenn man zu den Betroffenen gehört, ist es umso wichtiger, dass man gezielt mit Unterstützung durch Ärzte und Therapeuten seine Ziele wieder erarbeiten kann. Wichtig dabei ist das Ausdauertraining für das Herz-Kreislauf-System sowie der Kraftaufbau der Muskulatur. Man lernt im Training sich und seinen Körper besser kennen und sich anhand verschiedener Parameter während des Trainings besser einzuschätzen. So gewinnt man langsam das Vertrauen in den eigenen Körper zurück.

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